Geschichtsverein Setterich e.V.
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Settericher Realschüler restaurieren Krippenfiguren

„Sisyphus ist nichts dagegen“

Seit Beginn des Schuljahres restauriert die Klasse 10a der Realschule in ihrem Kunstunterricht die Krippenfiguren des Geschichtsvereins. Sie erinnern sich vielleicht: Diese Figuren fand der Geschichtsverein in den Altbeständen der Pfarrgemeinde St. Andreas und verhinderte – ebenso wie beim Kreuzweg – die Entsorgung.

Settericher Realschüler der Klasse 10a mit ihrer Kunst-Lehrerin Frau Soro bei den Restaurierungsarbeiten der Krippenfiguren

Die großen Gipsfiguren sind in einem schlechten Zustand: Überall ist Farbe abgeblättert, manche Gliedmaßen sind abgebrochen, einige Finger fehlen ganz. Bevor die Figuren als Krippenfiguren in der evangelischen Gnadenkirche stehen sollen, ist also zunächst einmal eine umfangreiche Restaurierung erforderlich.
Dies übernahm die Kunstlehrerin, Frau Soro, mit der 10a. Sie holte sich dafür fachkundigen Rat bei einer Bekannten, welche als Restauratorin in einem Aachener Museum arbeitet. „Nichts ist so schwer zu restaurieren wie Gipsfiguren“, erfuhr Frau Soro dabei. Doch trotz – oder vielleicht auch wegen – der umfangreichen Aufgabe ist die 10a mit viel Schwung dabei.

Zunächst einmal wurden die Figuren von den Schülerinnen und Schülern ausführlich dokumentiert. Alle Schäden in der Farbe, alle Risse und fehlenden Teile wurden beschrieben und zum Teil auch fotografiert. Anschließend mussten die Figuren gründlich, aber vorsichtig, vom Staub der letzten Jahre gereinigt werden. Dann begann die Erneuerung der Farben: Jede der zahllosen Stellen, an denen die Farbe abgeblättert war, muss zunächst mit Leim grundiert werden, damit die Farbe haftete. Dann wurde aus Aquarellfarbe der passende Farbton gemischt. Es ist gar nicht so leicht, die richtige Mischung zu treffen. Damit haben die Schülerinnen und Schüler sicherlich noch einige Wochen zu tun, denn Kunst steht nur in 90 Minuten pro  Woche auf dem Stundenplan. Derzeit werden 13 Figuren bearbeitet – je nach Größe und Zahl der Schäden sind mit jeder Figur ein bis drei Schülerinnen und Schüler beschäftigt.
 

Danach kommt das Schwerste: Die abgebrochenen und fehlenden Teile müssen geklebt oder ergänzt werden. Das ist eine Aufgabe, die wohl auch für die 10a zu groß ist, aber Frau Soro ist guter Dinge, dass ihr dies mit Hilfe ihrer Bekannten gelingen wird. Und falls nicht: Gar nicht so weit entfernt, nämlich in Brüssel, befindet sich die wichtigste Restaurationswerkstatt für Gipsfiguren in Europa. Im schlimmsten Fall muss man sich dort Rat und Hilfe holen.
 

Wir sind jedenfalls optimistisch, dass die Figuren zu Weihnachten 2008 die
Gnadenkirche zieren werden.

 

Bericht aus Mitteilungsblatt GVS, Nr. 29, 4. Quartal, Jahrgang 07

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