Inhaltsverzeichnis
Katholische Kirche
Die mittelalterliche Kirche – Die Anfänge der Settericher Kirche (bis 1863)
Wie viele Kirchen aus der näheren Umgebung kann auch die Settericher Kirche – und mit ihr die Pfarrgemeinde – auf eine lange Geschichte zurückblicken. Die für Heriberta von Heristal, einer Nichte Karls des Großen, alljährlich in Setterich gelesene Stiftungsmesse lässt darauf schließen, dass eine Kirchengründung schon vor dem Jahre 1000 stattfand. Urkundlich erwähnt wird die Kirche erstmals in den Annales Rodenses (deutsch: Klosterrather Jahrbücher), einer mittelalterlichen Chronik aus der Abtei Rolduc (deutsch: Klosterrath) im benachbarten niederländischen Kerkrade. Darin ist für das Jahr 1119 niedergeschrieben, dass der Adelige Udo von Mulsforth der Kirche Klosterrath den vierten Teil der Kirche von Setterich zusammen mit dem vierten Teil des Zehnten und dem Eigentum an der Kirche vermachte.
Auch im Liber Valoris, dem Steuerverzeichnis der Kölner Erzbischöfe, ist die Settericher Kirche aufgeführt. Der Liber Valoris liegt in mehreren Fassungen vor, die vom 13. bis zum 16. Jahrhundert Verwendung fanden. Die Fassung des Liber Valoris aus dem Jahr 1308 ist das älteste noch in Papierform existierende Abgabenverzeichnis aller Pfarrgemeinden im Erzbistum Köln.
Diese erwähnte Settericher Kirche war im romanischen Stil erbaut und stand auf dem heutigen Alten Friedhof. Um 1250 wird eine zur Settericher Kirche gehörende Vikarstelle (Vikar: einem Pfarrer zur Aushilfe beigegebener Geistlicher) genannt.
Altäre der Vikare
In der spätmittelalterlichen Kirche befanden sich zwei “vicarienaltaeren”, Altäre innerhalb der Kirche, an denen Vikare Messen und Andachten hielten. Aus dem Jahre 1485 wird der Altar der Vier Marschälle Gottes zu Setterich als “Altarista quattour mareccallorum” erwähnt, im damaligen Deutsch auch als “uff der hillige vier Marschalk altair” bezeichnet. Sie waren in der Kölner Kirchenprovinz geehrt und gefeiert. Es waren die großen Vier: der Abt und Einsiedler Antonius, der Papst Cornelius, der Bischof Hubertus und der hl. Tribun Quirinus. Der Höhepunkt ihrer Verehrung umfasst die Zeit von Mitte des 14. Jahrhunderts bis zum 17. und 18. Jahrhundert. Dann verblasste der Schimmer des großartigen Heiligenglanzes – sie wurden wieder zu Heiligen “gewöhnlichen” Grades. Das Wort Marschall im profanen Sinne heißt soviel wie Pferdeknecht (mar: Pferd, salks: Knecht). Der Sinn wandelte sich in der Feudalzeit zu einem hohen Fürstenamt, ja zum allerhöchsten.
Die vier heiligen Marschälle genossen allenthalben eine große Verehrung. St. Antonius, der Besieger der Dämonen, wurde als Patron der Schweine, der Eichelmast und der Eichenwälder verehrt. St. Cornelius hatte seine berühmte Kultstätte in dem nach ihm benannten Kloster Cornelymünster, wo ein Teil seines Hauptes und der rechte Arm als Reliquien aufbewahrt werden. Der hl. Hubertus, der gegen Hundebiss tollwütiger Tiere wird im Kloster gleichen Namens in den Ardennen verehrt. Seiner Hilfe wurde der Sieg in der Linnicher Schlacht des Jahres 1444 zugeschrieben. Der hl. Quirin, dessen Gebeine im Münster zu Neuß aufbewahrt werden, genoss eine vielseitige Verehrung gegen Kropfleiden, Fisteln, Geschwüre und Blattern, die nach ihm auch “Greinsblattern” genannt wurden. Er war der Schützer des Viehes, besonders der Pferde. Die Pferde brauchten in der Regel an seinem Festtage nicht zu arbeiten.
Am Altar BMV (Beata Maria Virgine; Übersetzung: … der Heiligen Jungfrau Maria), diente ein weiterer Vikar.
In Kirchenbüchern der 17. bis 19. Jahrhunderts sind mehrfach Vikare beider Altäre genannt. Seit 1745 wohnten die Vikare im heutigen Pfarrhaus, Hauptstraße 42. Der jeweilige Pfarrer bewohnte das Haus Hauptstraße 18/18a. Im Jahre 1857 erfolgte ein Tausch der Häuser von Pfarrer und Vikaren. Das in unserem Jahrhundert als “Vikarie” bezeichnete Haus wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt, anschließend von der Pfarre einigermaßen hergerichtet und vermietet. 1962 erfolgte der Abriss der linken Hälfte (Hauptstr. 18), 1984 die Niederlegung der rechten Hälfte (Hauptstr. 20).
Das Patronat der Kirche erscheint später im Besitz der Unterherrschaft Setterich. Die Herren von Setterich (“von Reuschenberg”) hatten aufgrund ihrer laufenden Zuwendungen für die Kirche das Vorschlagsrecht für deren Priester. Abweichend von den übrigen Pfarren des heutigen Stadtgebietes wurde in Setterich keine Kirchenvisitation (Besuch des vorgesetzten, kirchlichen Oberen zur Erfüllung der Aufsichtspflicht sowie zur Fest- und Abstellung von Mängeln bezüglich Personen, Sachen, Anstalten und Orten) durchgeführt; der Herzog von Jülich begnügte sich mit einem Bericht durch Herrn von Reuschenberg. Der am 1.8.1550 in Linnich übergebene Bericht lautet in etwa in unser heutiges Deutsche übersetzt wie folgt: “Setterich ist eine kleine Eigenherrlichkeit, als deren Herren die von Reuschenberg genannt werden und gewesen sind. Sie liegt in der Mitte des Herzogtums Jülich. Die Vorgewesenen und die Jetzigen haben niemandem als ihrem Landesfürsten gleich seinem anderen Adel getreulich gedient für ihren Schutz und Schirm. In dieser kleinen Herrlichkeit gibt es eine Pfarrkirche und eine Pastorat, die außer dem Zehnten und anderem von den Herren des Dorfes berentet ist. Für die Kollation (Besetzung) ist deshalb der jeweilige Patronatus (Herr) zuständig und für die Investitur (Einführung) der Dompropst in Köln. Hier sind zwei Vicarien oder Altäre, die auch von auswärtigen Stiftern neben dem Zehnten berentet sind, jeder mit 40 Malter Roggen (1 Malter umfasste rd. 150 Liter). Die Stiftung ist alt; sie wurde durch den Bischof Walram gegeben. Sie ist heute Patronat des Herrn. Da ist noch eine Altarstiftung, welche vor Menschengedenken von einem Manne namens Leonart Koch gegeben wurde, der vierzig Jahre Diener auf dem Hause Setterich war; diese ist berentet mit 20 Goldgulden (heutige Kaufkraft von rd. 6.360 DM) und einem Ort in der Stadt Aachen, dessen Verpachtung jährlich 36 Gulden (heutige Kaufkraft von rd. 12.080 DM) einbringt. Der Stifter hat auch bestätigt, dass allezeit ein Herr zu Setterich Kollator (Inhaber des Amtes zur Verwaltung eines Kirchenamtes; hier: der Stiftung) sein und bleiben solle, auch der gegenwärtige Patronatus (Herr). Zur Kirche haben von alters her die Erben etliches Land und Renten gestiftet, allerdings ist dies nicht viel. Das Land steht den Nachbarn (= Einwohnern) zu mäßiger Pacht, die jährlich neu festgesetzt wird, zur Verfügung. Mit diesen Einnahmen werden das Kirchenlicht, die Bauarbeiten an der Kirche und die Ausschmückung derselben mit Ornamenten zum Gottesdienst usw. unterhalten. Es gibt zwei Bruderschaften. Die eine zu Ehren der Muttergottes und St. Andreas, dem Patron der Kirche. Es sollen in jedem Monat einmal der Pastor und einmal die Altaristen (Vikare) Messe lesen und Muttergottesandacht halten. Was sie (die Priester) davon haben, ist meines Wissens nicht sonderlich viel. Die andere (Bruderschaft) zu Ehren von St. Anna, St. Michael und St. Katharina hat jährlich 6 oder 7 Malter Roggen, den man bäckt und den Armen spendet. Jedes Jahr, Am Tage nach Pfingsten und achtmal im Jahr wird von acht Priestern Messe und Muttergottesandacht celebriert. Diese Tage sind festgesetzt auf jeden Feiertag der Patrone, auf Donnerstag in jedem Quatember (vierteljährlicher Fastentag) und auf Dienstag nach Pfingsten. Sonst gibt es in dieser Herrlichkeit weder Hospital noch Gasthaus, denn was Gott jedem gibt, um es mit den Armen zu teilen.”
Eine Zeichnung der Kirche romanischen Stils aus dem sogenannten Codex Welser, die um 1720 entstand, ist jedoch relativ ungenau und lässt lediglich einen auffällig dicken Turm und ein einschiffiges, offenbar schlichtes Langhaus erkennen.
M. Kurt Faßbinder, Baesweiler, fand eine Sendordnung für Setterich, also eine geistliche Gerichtsordnung zur Ermittlung und Ahndung von Handlungen gegen die Kirche und Moral, von der Koeninger aus dem Jahre 1597 zu berichten weiß. Eine handschriftliche Abschrift des Pfarrarchivs ging im letzten Krieg verloren. Sie wurde jedoch 1925 im Originaltext veröffentlicht und so im Druck erhalten. Der Send war ein Sittengericht. Den Vorsitz führten ehemals die Landdechanten; später ging er an die Pastoren der einzelnen Pfarren über. Der Send war demnach ein Gericht der Geistlichkeit; daneben gab es jedoch auch in früherer Zeit bereits weltliche Gerichte. Die früheren Landesherren legten dem Send jedoch auch in ihrem eigenen Interesse großen Wert bei. So entnehmen wir einer herzoglichen Polizeiverordnung von 1554 unter der Überschrift: “Die Send wird jährlich gehalten” den herzoglichen Befehl: “Es sollen auch zur Ausrottung der Bosheit, Sünden, Laster und Schande unserer Amtsleute und Befehlshaber daran sein, dass die Send an allen Orten jährlichs vermöge unsere hiebevor ausgegangene Ordnung gehalten, kein gotteslästerliches und unehrliches Leben und Handel, als Ehebrecherei, die mit ihren Verwandten an sich legen, Fluchen und Schwören, Uebelhaltung und Beschwerung der Eltern, Wucherei, Betrügerei, Wichelei (Weissagung), Wahrsagen, Beschwören und Zauberei gestattet, sondern dieselbe Mängel gänzlich abgeschafft, gebessert und die Übeltäter wie sich gebührt gestraft werden.“
Auf dem Landtag von 1551 verlangten die Landstände, dass der Send in aller Schärfe gehalten und dass die herzoglichen Beamten zur Aufsicht dabei sein sollten. Der Landtag bekannte sich auch zum Grundsatz der doppelten Bestrafung vom geistlichen und vom weltlichen Gericht aus. Die Sendordnung trägt die Überschrift: “Modus celebrandi synodum antiquitus observatus et usiatum in domino de Setterich”. Also zu Deutsch etwa: “Art und Weise des festlichen Begehens und der Beobachtung alter Gebräuche in der Herrlichkeit von Setterich”.
Regeln zum festlichen Begehen und Beobachten alter Gebräuche:
- Der Send wird alle Zeit in der Herrlichkeit Setterich, gemeinhin am Passionssonntag, 14 Tage vor Ostern, gehalten. Der Send wird vor den ganzen Gemeinde in Gegenwart des Pastors und zwei vereidigten katholischen Sendschöffen besetzt. Ausgenommen davon sind alle Weibspersonen und alle jungen Knaben, nicht deshalb, weil deren Verfehlungen nicht bestraft werden, sondern weil jeder Hausvater für alle seine Brotgenossen Rechenschaft abzulegen schuldig ist. Die Zeit des bestimmten Sendtages wird durch den Pastor, am Sonntag vorher, feierlich bekanntgegeben.
- Am Tage des Sends, kurz vor dem Ende des Gottesdienstes, wird die große Glocke geläutet und alle Pfarreinwohner, ohne Ausnahme, sowohl Ketzer als Katholiken, kommen zusammen. Wer dem Send ohne begründete Entschuldigung, bei Pastor oder Sendschöffen, fernbleibt, wird zunächst, auf mehrfach ergangenen Befehl, mit einem Pfund Wachs bestraft. Sollte die Strafe gegebenenfalls als zu gering erachtet werden, so wird dem Abwesenden, nach Erkenntnis des Pastors und der Sendschöffen, eine höhere Schiedsstrafe auferlegt.
- Wenn nun die Sturmglocke eine Zeitlang geläutet hat, nimmt der Pastor die eingangs erwähnten Zeremonien vor. Nach deren Beendigung werden die Namen aller Einwohner durch den Pastor verlesen, um die Abwesenden festzustellen.
- Anschließend werden die Ausschreitungen, welche ärgerniserregend und sträflich sind, von zwei nebeneinander wohnenden Nachbarn (= Einwohnern), aus brüderlicher Liebe den Sendschöffen vorgebracht, um nach gebührlicher Art bestraft zu werden.
Allgemeine Sünden, die unter die Sendgerichtsbarkeit fallen und zu bestrafen sind
- Alles öffentliche und gemeine gotteslästerliche Fluchen.
- Ebenso alle täglichen Vollsäufer.
- Ebenso die, die das ihrige mit Karten, Würfeln und Wetten in Herbergen oder Wirtshäusern, ihrer ganzen Gemeinde zum Ärgernis, aufs Spiel setzen und verspielen, so dass ihr Haushalt deswegen Mangel leidet.
- Ebenso diejenigen, die ihrem Haushalt unordentlich vorstehen und ihre Frau und Kinder nicht in christlicher Art und Weise erziehen.
- Ebenso, die ihr Weib und ihre Kinder dem Ehestande ungemäß ärgerlich mißhalten.
- Ebenso alle Ehebrecher, Huren, unzüchtige, ganz fleischlich lebende Menschen, sind neben den Geldstrafen, welche sie der Obrigkeit zahlen müssen, auch der Kirchenzensur und Strafe unterworfen.
- Ebenso alle, die sich in eigener Autorität vom ehelichen Bett absondern und eine Ehescheidung machen.
- Ebenso diejenigen, die in einer Wohnung ohne eheliche Verbindung eine geraume Zeit zusammen schlafen.
- Ebenso alle jene, die ohne Dispens von Blutsverwandtschaft die Ehe vollziehen.
- Ebenso diejenigen, welche sich sonn- und feiertags während des Gottesdienstes in Wein- oder Bierherbergen, ohne gewichtigen Grund zum Saufen aufhalten. Die Wirte aber, welche solche Gelage während der angeführten Zeiten veranstalten oder gestatten, fallen außer der Kirchengewalt auch unter die Strafe unseres gnädigen Herrn, des Herzogs.
- Ebenso jene, die an Sonn- und Feiertagen, insbesondere während des Gottesdienstes in der Öffentlichkeit arbeiten. Dieselben werden je nach Art der Übertretung durch unseren Herrn oder durch die Kirchenstrafe bestraft.
- Ebenso fallen unter die Sendgerichtsbarkeit alle, die während des Gottesdienstes oder wenn andere ehrliche Leute den Gottesdienst besuchen wollen, diese mit Zeitungen und anderem unnützen Geschwätz auf- oder abhalten und sie am Kirchenbesuch hindern.
- Ebenso jene, die vom katholischen Glauben abweichen und sich verbotenen Sekten anschließen, oder aus sektiererischem Unglauben zu Ostern nicht zum hochwürdigen Sakrament gehen, oder selbiges ohne vorhergehende Beichte empfangen.
- Ebenso die, welche zwar keiner Sekte angehören, aber aus fauler Unachtsamkeit den gewöhnlichen Kirchgang versäumen und nicht wenigstens einmal im Jahr die katholische Kommunion empfangen. Und der, der seine heranwachsenden Kinder derart in gleicher Unaufmerksamkeit erzieht.
- Ebenso auch jene, die während der Zeit, da das hl. Sakrament über die Straßen zu den Kranken oder in Prozession umhergetragen wird, diesem hl. Sakrament, während des Vorübergehens, nicht wenigstens durch die Entblößung des Hauptes die gebührende Hochachtung erweist.
- Ebenfalls diejenigen, die aus verbotenen und ketzerischen Schriften predigen, lesen oder lehren.
- Ebenso solche, die Winkelpredigten verschweigen, sich solche anhören oder sich zu Sekten bekennen,
- Ebenso alle, die ihre Kinder, aus Nachlässigkeit, ohne Taufe sterben lassen oder sie acht Tage ungetauft lassen, insbesondere aber alle, welche sie von einem Send auf den anderen ungetauft lassen.
- Ebenso diese, die ihre Kinder anderswo als bei ihrem ordentlichen Pastor taufen lassen; und die, welche sich ohne das Vorwissen und die rechtmäßige Erlaubnis ihres Pastors anderswo trauen lassen.
- Ebenso werden auch alle ausgewiesenen Ausländer oder aus anderen Orten verbannte, vor der ganzen Kirchenversammlung, unter besonderer Aufsicht, auf die Glaubwürdigkeit ihres Abschieds überprüft und nach Ergründung der Ursachen entweder in die Gemeinde aufgenommen oder auch an ihren vorigen Ort zurückgeschickt.
- Ebenso sollen alle leichtfertigen Menschen, die sich unterstehen, das hl. Amt der Messe oder die hl. Sakramente auf der Straße oder in Wirtshäusern zu lästern oder Ärgernis darüber zu geben, mit der Sendstrafe belegt werden.
- Ebenso diejenigen, welche am Sonntag das Ende der hl. Messe nicht abwarten können, sondern zum Ärgernis der anderen oder aus Verachtung ohne Ursache aus der Kirche laufen.
- Ebenso solche, die während des hl. Messamtes Lärm verursachen, wodurch der das hl. Messopfer darbringende Priester gestört wird.
- Ebenso niemand auf dem Kirchhofe, als einem geweihten Platz, zu begraben, der in unchristlichem Glauben verstorben ist.
- Ebenso sind keine Ehen ohne Beisein des Pastors zu schließen und dürfen sich keine Kinder ohne Einwilligung der Eltern trauen lassen.
- Ebenso diejenigen, welche bei Nacht und zu Unzeiten die Türen der Nachbarhäuser beschädigen oder öffnen.
- Ebenso, wer gegen die Gebote der christlichen katholischen Kirche während der Fastenzeit, an Freitagen und anderen von der Kirche festgesetzten Fasttagen Fleisch isst, ohne eine Erlaubnis der Diözese zu haben.
- Ebenso alle, welche zum Ärgernis der Gemeinde öffentlich schreien, schimpfen, raufen oder sich schlagen.
- Ebenso alle Kinder, die ihren Eltern gegenüber ungehorsam sind, ihnen Schimpfworte sagen, sie schlagen oder sonst wie belästigen.
- Ebenso solche, die gegen den Willen ihres Pastors irgendwie in der Kirche Kisten oder dergleichen hinstellen.
- Ebenso der große Missbrauch, welcher in einer Gemeinde mit Tanzen und Springen getrieben wird, insbesondere in der Fastenzeit, am allerheiligsten Ostertag und am Christtag, wie auch zu anderen Zeiten unehrlicher Gesellschaften, wird durch den Send bestraft, sowohl an den Spielleuten wie auch an den Teilnehmern solcher unehrlicher Gesellschaften.
- Diese Ausschreitungen und mehr, welche nach Art des Ortes, der Zeit und der Pfarrangehörigen untersucht werden können. Alles zu Lob und Ehren im Namen Gottes und der Kirche Nutzen. Amen. Offensichtlich endete mit diesem Punkt die Urfassung der Sendordnung und die folgenden Punkte wurden erst kurze Zeit später hinzugefügt.
- Artikel, deswegen auf dem heiligen Send fleißige Erkundigung durch den Pastor, im Beisein der Sendschöffen, alle Jahr zu geschehen habe.
- Jährlich sind alle Kirchen- und Brudermeister zu befragen, wie es mit ihren Einkünften, Ausgaben samt den Rollen und Registern, die geprüft werden sollen, gelegen sei. Sie sind deshalb zu ermahnen, ihre Abrechnungen anzufertigen, um sie an einem bestimmten Tage vorzulegen.
- Ebenso nach beendigtem Send, sofern notwendig, neue Kirchen- und Brudermeister zu benennen und zu bestellen.
- Ebenso, dass jeder Kirchen- und Brudermeister bei seiner Rechnungslegung die der Kirche gehörenden Pfänder oder Unterpfänder neben deren Gebrechen, so solche vorhanden sind, vor- oder überbringe.
- Wie es mit dem Kirchbau stehe und gelegen sei, wie mit dem Kirchhof als geweihtem Platz und ob dieser auch von Vieh freigehalten werde.
- Ebenso von Küster und Schulmeister den Schulkindern keine verdächtigen Bücher zu gestatten. N. B. de Anno 1597
Die Pfarre St. Andreas gehörte über viele Jahrhunderte hin zum Landdekanat Jülich und somit zum Erzbistum Köln. Dies änderte sich erst nach der französischen Revolution, als unsere Region an Frankreich fiel. 1804 kam die Pfarre zum Kanton Linnich des neu gegründeten ersten Bistums Aachen. 1827 wurde das wiedererstandene Erzbistum Köln neu eingeteilt; Setterich gehörte nun zum Dekanat Aldenhoven. Aus dem Jahre 1838 berichtet die Chronik der Zivilgemeinde, dass der Kirchenvorstand eine neue Orgel mit 8 Registern durch den Orgelbauer Müller zum Preis von 532 Talern anfertigen ließ.
In Jahre 1863 erfolgte der Abbruch der zu klein gewordenen und in schlechtem baulichem Zustand befindlichen Pfarrkirche romanischen Stils, deren Baumaterial verkauft und zur Errichtung einiger Häuser an der Hauptstraße verwendet wurde. Grabplatten aus der mittelalterlichen Kirche lagen noch um 1880 um eine Pumpe vor dem Haus Hauptstraße 82/Ecke Offermannsstr., darunter der Grabstein der Jolanda von Amstenrath (+ 1566), Gattin des Johann von Reuschenberg.
Die neugotische Hallenkirche – Erscheinung und Schicksal (1863 – 1944)
Die 1863, etwa dort wo sich die heutige Kirche befindet, errichtete neugotische Hallenkirche besaß einen Turm, der 42 Meter hoch gewesen sein soll. Er stand unmittelbar an der Hauptstraße.
Der Eingang der Kirche lag unmittelbar an der Hauptstraße. In die Sandsteinsäulen, die das Portal der Kirche flankierten, hatten im Laufe der Zeit Kinder mit Nägeln Löcher gebohrt. In diese legten legten dem Vernehmen nach einige die Messe besuchende Männer die Stummel ihrer Zigarren oder Zigaretten ab, um sie nach der Messe in einer Pfeife weiterzurauchen. Gelegentlich soll ein Lovericher mit dem Spitznamen “Pien Däng” während der Messe die Stummeln stibitzt haben – bis man ihn ertappte und mit einer Abreibung sein Tun unterband. Über dem Portal befand sich eine Rosette (Buntglasfenster in Rosenform). Über ihr kündete seit dem Jahre 1889 die für 800 Mark erworbene Kirchturmuhr die Zeit. Sie wies römische Ziffern auf und schlug jede volle Stunde (mit einem Hammer an eine der Kirchenglocken). Wartung und Reparatur der Kirchturmuhr oblag dem Mann mit der in Setterich längsten Berufsbezeichnung:
“Kirchturmuhrmachermeistermonteur” Johann Strauch, genannt “Et Strüßje”.
Ihren Antrieb erhielt die Uhr von Gewichten (vergleichbar einer alten Stand- oder Kuckucksuhr), die regelmäßig mit einem Schwengel aufzuziehen waren. Zusätzlich erschallte mit jeweils einer Glocke um 6.00 Uhr das Morgenläuten, das die Bauern zum Aufstehen rief. Das Mittagsläuten um 12.00 Uhr war bis ins Feld zu hören und ließ die Feldarbeiten zum Mittagessen unterbrechen. Das Abendläuten um 19.00 Uhr zeigte den Kindern an, dass es bis zum Schlafengehen nicht mehr weit war.
Landwirt Peter Höppener berichtete, dass er als junger Mann auf Bitte des Küsters das Mittagsläuten übernahm. An der Schmiedstraße traf er die aus dem Feld heimkehrenden Knechte der Burg, die sich ihm zum Läuten anschlossen. Vor lauter Übermut wurde kräftig an den Seilen aller Glocken gezogen und es ertönte ein Geläute, als brenne es oder der Feind sei im Anmarsch. Erst der auf dem Rad herbeieilende Küster beendete das rund viertelstündige Sturmläuten. Mit der Bemerkung “Das war für das Läuten” fing sich Peter Höppener später einige Kinnhaken von Pastor Haller ein.
Im Glockenstuhl hielten sich zahlreiche Eulen auf. In deren Brutzeit war es gefährlich, sich abends in der Nähe des Kirchturmes aufzuhalten, da die Nachtjäger ihre Brut in Gefahr glaubten und sich auf die Passanten stürzten. Einige sollen leichte Kopfverletzungen davongetragen oder Hut bzw. Mütze verloren haben.
Das Mittel- und die beiden kleineren Seitenschiffe, die jeweils eine eigene Außentür besaßen, sowie der Chor der Kirche wiesen zur Burg hin. Von außen wirkte der Bau einfach und schmucklos, das Kircheninnere besaß jedoch eine reichhaltige Ausstattung und teilweise bemalte Wände – ganz ähnlich, wie wir es noch heute in den neugotischen Kirchen etwa in Teveren oder Scherpenseel bewundern können. In den Buntglasfenstern der Seitenschiffe waren die zwölf Apostel – je 6 auf jeder Seite (je 2 in einem Fenster) – dargestellt. Das Buntglasfenster in der Mitte des Chores zeigte u.a. die Gottesmutter mit dem Jesuskind auf ihrem Schoß, vor ihnen vermutlich der hl. Simon Stock abgebildet. Im Chorgestühl nahm an Festtagen mit Prozessionen der Kirchenvorstand Platz, der anschließend den Pfarrer in der Prozession begleitete. Neben dem Chorraum am angrenzenden linken Seitenschiff lag die Sakristei, die eine Außentür besaß. Auf der rechten Seite neben dem Chorraum am angrenzenden Seitenschiff beherbergte ein Abstellraum allerlei Gegenstände. Im Keller der Kirche arbeitete in den Wintermonaten eine mit Kohlenschlamm der Zeche Carl-Alexander befeuerte Heizung. Vor dem Chorraum waren die Kommunionbänke angeordnet, denen sich die Kniebänke der Kinder anschlossen. Zur Predigt bestieg der Pfarrer – vom Eingang aus gesehen vorne links im Hauptschiff vor dem Marienaltar – über eine kleine Wendeltreppe die Kanzel. Sie besaß, einem Baldachin gleich, einen Schalldeckel – den Kanzeldeckel -, den das Bildnis des hl. Geistes in Form einer Taube mit Strahlenkranz zierte. Links des Mittelganges saßen Frauen und (vorne) Mädchen, rechts Männer und (vorne) Jungen. Während die Kinder vorne auf Kniebänken Platz nahmen, befanden sich in der Mitte und hinten Sitzbänke mit Kniegelegenheiten. Den Schwestern des Klosters waren die ersten beiden Kirchenbänke vorne links im Mittelschiff vorbehalten. Dahinter mieteten die Familien Harst (Burg) und Peltzer (Mühle) je eine Bank sowie weitere Privatleute einzelne Plätze. Diese 5 vermieteten Bänke waren mit einem einhängbaren roten Seil am Eingang sowie kleinen Schildern mit den Namen der Mieter versehen. Die übrigen Bänke standen den Gläubigen kostenlos zur Verfügung.
Vorne im linken Seitenschiff war der Marienaltar angeordnet, ein Beichtstuhl in der Mitte. Im rechten Seitenschiff hinten ein Antoniusaltar, ein weiterer Beichtstuhl in der Mitte und vorne ein Josefaltar. An den Wänden der beiden Seitenschiffe hingen die Bilder eines gemalten Kreuzweges. Aus Anlass des Skapulierfestes (siehe Titel “Notkirche”) errichtete man auf der rechten Seite des Chores einen zusätzlichen großen Marienaltar, reich mit Blumen geschmückt – oft mit einer großen Zahl stark duftender Lilien.
Die gesamte zu Weihnachten vorne im rechten Seitenschiff vor dem teilweise abgebauten Josefaltar errichtete Krippe hatte eine Größe von ca. 4 x 4 m in der Fläche und war ca. 3 bis 4 m hoch. Tannenbäume säumten sie rechts und links. Der Aufbau dauerte mindestens 2 bis 4 Wochen. Es wurde u.a. ein Felsmassiv aus einer Holzkonstruktion mit Papier-/Pappoberfläche erstellt. Auf den mitangelegten Wegen wurden zum 6. Januar hin täglich die hl. drei Könige ein Stück näher zur Krippe bewegt. Die großen Gips-Figuren trugen von den Schwestern des Klosters kunstvoll gefertigte Kleidung.
Zu Ostern schmückte an gleicher Stelle ein Heiliges Grab die Kirche.
Das Taufbecken aus schwarzem Granit mit einem Messingdeckel hatte seinen Platz im rechten Seitenschiff zwischen Josefaltar und Beichtstuhl.
Im Kirchturm führte rechts eine Wendeltreppe zur Empore, “Duksal” genannt. Hier stand hoch aufgerichtet in der Mitte – mit der Rückseite zur Wand an der Hauptstraße – die Orgel, die im Jahre 1890 vom Orgelbauer Wendt aus Aachen für 5.200 Mark erworben wurde. Für die in Zahlung gegebene alte Orgel aus dem Jahre 1838 erhielt die Pfarre 900 Mark. Auch die neue Orgel wurde mit einem Blasebalg betrieben, den Messdiener oder Jungen aus der Nachbarschaft (Fam. Eckers) traten. Einige der neben der Orgel befindlichen Sitzplätze konnten (zuletzt für 3,– Mark pro Jahr) gemietet werden, die übrigen Sitz- und Stehplätze waren den Sängern des Kirchenchores vorbehalten.
Diese Kirche, deren Turm im Zweiten Weltkrieg als Beobachtungsposten diente, wurde am 10. November 1944 zerstört. In Ort verbliebene Settericher berichteten, dass der achte Granateinschlag den Kirchturm derart zerstörte, dass die einzige im Turm verbliebene Glocke dumpf tönend auf den Boden schlug. Die folgenden Granatensalven machten die Kirche, auf die sich die Amerikaner eingeschossen hatten, zur Ruine. Nach dem Beschuss sahen die aus dem Bunker der Familie Koch kommenden Settericher von ihrem Kirchturm nur noch eine in den klaren Himmel ragende Säule und brennendes Gebälk auf der Straße. Dach und Seitenwände des Kirchenschiffes füllten als Trümmer den Kirchenraum und boten ein Bild der Verwüstung. An einen Wiederaufbau war nach dem Krieg nicht zu denken, so dass die Ruine ganz abgetragen wurde. Der Rest eines Säulenstumpfes der Kirche diente als Material für eine von der Bildhauerin Elisabeth Schaffrath gestaltete Madonna. Sie fand als zentrale Skulptur Aufstellung in der Marienkapelle im Garten des Krankenhauses St. Josef in Geilenkirchen.
Das zwischen Altem Friedhof (im Bereich von dessen heutigem Aufgang) und der Hauptstraße gelegene Jugendheim hatte das gleiche Schicksal ereilt. Es handelte sich um die zweiklassige Katholische Volksschule, die 1911 durch die heutige Andreasschule ersetzt wurde. Hier wohnten seitdem im Obergeschoß die Küster und Organisten. Im Erdgeschoß hatten Jugendheim, Pfarrbücherei und die DJK eine Heimat gefunden. Das alte Pfarrhaus aus dem Jahre 1745, an der Hauptstr. 42 (früher Nr. 23) gelegen, fiel ebenfalls den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges im November 1944 zum Opfer.
Die Pfarrgemeinde gehörte von 1925 bis 1957 zum Dekanat Alsdorf.
Die Notkirche (1945–1961)
Durch die totale Zerstörung der Pfarrkirche an der Hauptstraße/Burgstraße mussten sich die Gläubigen von 1946 bis 1961 mit der “Notkirche” behelfen. Es handelte sich um eine ca. 15 m breite und ca. 30 m lange Holzbaracke aus dem Bestand des Arbeitsdienstes, die bis dahin noch nicht genutzt worden war. Settericher Bauern holten sie in mehreren Fuhren mit Pferd und Wagen aus einem Waldstück in Dalheim-Rödgen bei Erkelenz. Auf dem Wiesengrundstück neben dem heutigen Pastorat (Hauptstr. 42) hatte man sie aufgebaut. Sie wies ein flaches Satteldach, gedeckt mit Teerpappe, auf. Die Holzbaracke fußte auf einer ca. 60 cm hoch umlaufenden Aufmauerung, auf der man in Innern der Kirche behelfsmäßig sitzen konnte. Bis Mitte 1948 bedeckte schwarze Asche den Boden, die dann ein abgeriebener Betonunterboden im Bereich der Sitzplätze sowie Platten aus blau-grauem Blaustein (etwas wellige, ausgetretene Platten der alten Kirche sowie neue Platten) auf den übrigen Flächen ablöste. Das Licht fiel durch Milchglasfenster in Form breiter Lichtschächte an den Längsseiten in den Kirchenraum. Im Innern dieser Seiten hing auch ein neugotischer Kreuzweg in gerahmten Bildern, den die Pfarre von einer auswärtigen Kirche erhalten hatte. Als Sitz- bzw. Kniegelegenheiten befanden sich hinten Stühle, in der Mitte einige Bänke und ganz vorne einige Reihen Kniebänke für Kinder, auf denen diese auch (- wie in der Vorgängerkirche – recht unbequem) sitzen konnten. Rechts des Mittelganges nahmen die Männer und Jungen Platz, links die Frauen und Mädchen. Vorne in der Mitte der gemauerte Altar, rechts und links davon stand – mangels eines Glockenturmes – je eine Glocke auf dem Boden. Schreinermeister Kochs, Hauptstr., der die Baracke auf- und ausgebaut hatte, fertigte gleich aus Kanthölzern ein Gestell, in dem man eine Glocke aufhängen und notdürftig betätigen konnte. Vorne rechts war ein Beichtraum abgetrennt, davor stand eine Herz-Jesu-Statue. Die linke Raumabtrennung diente als Sakristei, vor der sich die Schnitzarbeit einer hölzernen neugotischen Marienfigur aus dem 19. Jahrhundert befand. Die sitzende Marienfigur wurde aus Anlass zum Skapulierfest, dem “Fest unserer lieben Frau vom Berge Carmel”, in einer großen Prozession von vier jungen Frauen auf einem Gestell durch den Ort getragen. Das Fest geht zurück auf den frommen englischen Mönch Simon Stock, der von seinen Mitbrüdern zum Ordensgeneral der Carmeliter gewählt wurde. Er hatte am 16.07.1251 zu Cambridge eine Offenbarung der Muttergottes, die ihm ein Scapulier als Zeichen des Heiles, zur Schutzwehr in Gefahr und als Unterpfand des Friedens und ewigen Bundes überreichte. (Skapulier: ein am Hals getragenes und aus Stoff gefertigtes Bändchen mit Amulett. Dieses ist ebenfalls aus Stoff, teils mit einen silbernen Metallplättchen, gelegentlich auch mit dem Bild der Muttergottes). Seit langer Zeit bis Anfang der 1960er Jahre bestand in Setterich eine Skapulierbruderschaft. Mit der ganzen Pfarrgemeinde und zahlreichen auswärtigen Gästen feierte man am 16. Juli bzw. am in seiner Nähe liegenden Sonntag das “Fest unserer lieben Frau vom Berge Carmel”. Nach jeder Messe wurde mit der Reliquie des hl. Simon Stock der Segen erteilt. Ein besonders großes Fest fand 1951 aus Anlass der Marienerscheinung des hl. Simon Stock vor 700 Jahren statt, zu dem auch zahlreiche auswärtige Festgäste anreisten.
Evangelische Christen
Mit dem Zuzug vieler evangelischer Mitchristen, die auch eines Gotteshauses bedurften, öffnete Pastor Stegers diesen die Notkirche für Ihre Gottesdienste. Hiermit war als Zeichen der frühen Ökumene der Grundstein für ein brüderliches Miteinander gelegt worden.
Die letzte kirchliche Nutzung
der Notkirche erfolgte am 30.09.1961. Rückblickend muss man sagen, dass der Bau durch Art, Form und den dunkelbraunen Anstrich zum Schutz vor Witterung von außen unscheinbar und grob wirkte. Der Kirchenraum mit weißer Decke und Wänden bei dunkelgrauem Boden sowie der beschriebenen Ausstattung stellte jedoch einen würdigen Rahmen für feierliche Gottesdienste und angemessene Andacht. Wenngleich es sich um eine bauliche Übergangslösung handelte, so ging ihre Funktion doch über den Begriff “Notkirche” hinaus.
Um 1963 bis 1966 diente das Gebäude einer Kleiderfabrikation als Fertigungsstelle. Nach deren Umzug fanden hier gelegentlich Kaninchenausstellungen und Popkonzerte kirchlicher Gruppen statt. Die St. Sebastianus-Schützen trugen hier ihre ersten Schießwettkämpfe aus und in der Hauptsache, von 1970 bis 1978, nutzte der Judo-Jiu-Jitsu-Club Samurai Setterich die ehemalige Notkirche als Trainings- und Wettkampfstätte. Der Abbruch der Notkirche erfolgte im Jahre 1979. Danach wurde das Freigelände zur Wiedernutzbarmachung entschuttet. Dies betraf auch einen Teil größerer Trümmerreste der im II. Weltkrieg zerstörten Kirche, welche bis auf einige Säulenreste in die ausgebeutete Sandgrube von Heinrich Plum verfrachtet wurden.
Heute befindet sich an der Stelle, an der sie gestanden hatte, eine neue Wohnsiedlung, die im Jahre 2000, dem Todesjahr von Pastor Stegers, fertig gestellt worden ist. Es war gewiss eine großartige Idee, dass die Bürger der Stadt Baesweiler, zu der Setterich seit 1972 gehört, die kleine Straße, die durch diese Wohnsiedlung verläuft, „Pastor-Stegers-Straße“ genannt haben.
Im September 2005 ist an dieser Straße ein Wegekreuz errichtet worden.
Es trägt in seinem Sockel die Inschrift:
Zur Erinnerung an die Notkirche der
Katholischen Kirchengemeinde
St. Andreas 1946 – 1961
Die neue Kirche (ab 1961)
Die Marienkapelle
Ein seperater Bau mit der Sakristei, verbunden mit der Hauptkirche durch einen überdachten Gang und Taufkapelle. Stefan Leuer entwarf den Altar, Sepp Hürten schuf die Marienstele und die Muttergottesskulptur, Ludwig Schaffrath gestaltete die Buntglasfenster in der Taufkapelle.
Die heutige Pfarrkirche neu zu errichten war schon bald nach dem Krieg vorgesehen und mit regelmäßigen Sammlungen für den Bauverein begleitet. Als der Eschweiler Bergwerks-Verein den Bau großer Wohnsiedlungen ankündigte, wurde der Bau jedoch zurückgestellt. Mit diesem begann man 1960, als eine Übersicht über die drei ersten Siedlungsabschnitte gegeben war. Bei einem mittelfristig angestrebten Wachsen der Zivilgemeinde bis auf 12.000 Menschen überlegte man bei der feierlichen Einweihung am 30.9. und 1.10.1961 durch Bischof Johannes Pohlschneider sogar die Gründung einer zweiten Kirchengemeinde. Das architektonische Gesamtkonzept und auch besonders die Innenraumgestaltung verdanken wir den sehr verdienstvollen Vorarbeiten von Pastor Joseph Stegers. Für die planerische Realisierung gewann er den Architekten Stefan Leuer. Ein mächtiger elliptischer, ungegliederter Hallenbau mit Flachdach als Kirchenschiff und ein wuchtiger 26,5 m hoher Glockenturm in der Form eines Zylinders überragen die angrenzende Ortskernbebauung und bestimmen das Ortsbild. Taufkapelle mit bogenförmiger Südfassade unter einem Flachdach, Marienkapelle mit Unterkellerung für Bücherei und Proberaum des Kirchenchores und die Sakristei unter einem Satteldach sind in zweckmäßiger Weise gekonnt aneinandergefügt. Die elliptisch gekrümmten Längswände in Kalksandstein mit Backsteinverkleidung symbolisieren zwei beschützende Hände, erinnern aber auch an die Form eines Fisches, einem Symbol der Christenheit. Die Eingänge öffnen sich zum alten Dorf und den neuen Wohngebieten hin. Den geistigen Strömungen in der Kirche immer sehr gründlich auf der Spur, hat Pastor Stegers hier mit dem Architekten ein sehr neuzeitliches Raumkonzept verwirklicht. Die zentrale Stellung des schlichten Abendmahl-Altares und die Milderung des althergebrachten einachsialen Prinzips durch die Fächerung der drei Bank-Kolonnen mit jeweils eigenständigem Achsenbezug auf den Altar vermitteln ein sehr kraftvolles Erlebnis eines Sakralraumes von an sich zeitlosem Rang. Die bis heute verbliebene Kargheit des Raumes mit den architektonisch gestalteten Einbauten Altar, Tabernakel, Ambo (bedeutet “Tisch des Wortes”) und Kommunionbank sind Ausdruck einer etwas der Nachkriegszeit angemessenen puristischen – auf das wesentliche konzentrierten – Geistigkeit.
Der Altarraum befindet sich in der Rundung der Südostwand. Der Altar selbst wurde von Stefan Leuer entworfen. Gerd Thewis gestaltete das Vortragekreuz und den Tabernakel. Das Hängekreuz über dem Altar verfertigte Sepp Hürten. Die heutige Orgel wurde 1971 von Heinz Wilbrand aus Marienberg erbaut und besitzt 24 Register auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischer Spiel- sowie elektrischer Register-Traktur. Die in leichter Rundung um den Altar gruppierten Bänke bieten ca. 380 Sitzgelegenheiten. Darüber hinaus finden sich Stehplätze für ca. 220 Kirchbesucher. Die rechts und links der Orgel gelegenen Sitz- und Stehplätze dienen bei ihrer Mitgestaltung der Messen den Mitgliedern des Kirchenchores, die sich zum Vortrag vor der Orgel gruppieren. Die Raumstimmung mit dem zentralen Altar im Brennpunkt der Ellipsen ist vergleichbar mit der einer romanischen Krypta (Unterkirche – Kirchenraum unter dem Chor des Kirchenbaus), welche von den Menschen nach E.W. Heine als “geistiges Kernkraftwerk” erlebt wurde. Die Seitenwände mit ihren relativ schmalen Fensterflächen bei starken Betonrippen, der Form des Andreaskreuzes nachempfunden, verdunkeln an sich den Raum und zwingen zu heller Verglasung wie heller Raumgestaltung und Farbgebung, um eine gewisse Mindesthelligkeit im Innern zu erzielen. Die Farben der Fenster sollen das Grün der Wiesen und das Braun der Felder um Setterich symbolisieren. Die Fenstergestaltung schuf der bedeutende Alsdorfer Glasmaler Ludwig Schaffrath. Mit ihm gab es um 1982 Überlegungen von Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat zur Gestaltung eines sogenannten Retabels als Wandbild und Rückwand für den Altar. Diese wurden jedoch aus finanziellen Gründen eingestellt. Aufgabe unserer Generation wird es sein, die Kraft zu sammeln, hier fortzufahren. Mit Mitteln eindringlicher Kunst sollte den immer mehr visuell anzusprechenden Neuzeit-Menschen Eindruck und Erlebnis des Göttlichen im Kirchenraum vermittelt und dieser adäquat weiterentwickelt werden.
Der Kirchturm
Der runde freistehende Kirchturm hat eine Höhe von 26,5 m. An Festtagen schmücken ihn 3 Fahnen. Drei der heutigen vier Kirchenglocken stammen von der Ausstattung der Kirche romanischen Stils, die vierte rührt aus der 1944 zerstörten neugotischen Hallenkirche.
1. Glocke in h : “S. ANDREAS VOCOR. ANNO DOMINI MCCCCLVII Wilhelmus HOERKEN ME FECIT. JONKER HENRIC VAN RUYSCBERCH, JOFFROV MAGRIT, SYN HUYSFRAU, DIE HEBBEN DESE KLOCK DOEN MAKEN”. (“Sankt Andreas werde ich genannt. Im Jahre des Herrn 1457. Wilhelm Hoerken hat mich gegossen. Junker Heinrich von Reuschenberg und seine Frau Margarete haben diese Glocke gießen lassen.”) Als älteste Glocke besaß die Pfarre die nach ihrem Schutzpatron benannte Andreasglocke aus dem Jahre 1457. Sie hatte einen Durchmesser von 85 cm. Nachdem sie den 30jährigen Krieg und andere Notzeiten überstanden hatte, ist sie im II Weltkrieg beschädigt worden. Nach dem II. Weltkrieg ist sie auf dem Transport zur Glockengießerei, wo Setterichs neue Glocken auf ihren Klang abgestimmt werden sollten, im zerbrochenen Zustand dort angekommen. Sie wurde daher aus dem alten Material neu gegossen und originalgetreu rekonstruiert. Der Grund ihrer Zerstörung konnte trotz ernstlicher Nachforschung nicht ermittelt werden.
2. Glocke in f´ (Totenglocke) : “S. MICHAEL VOCOR. ANNO DOMINI MCCCCLVIII” (“Sankt Michael werde ich genannt. Im Jahre des Herrn 1458”) Als kleinste Glocke des Geläuts, im Volksmund darum auch Schelle genannt, war sie auf den Namen St. Michael getauft. Sie wurde im Jahre 1458 gegossen. Ihr Durchmesser war 57,5 cm. In leichbeschädigtem Zustand ist sie nach dem II. Weltkrieg nach Setterich zurückgekommen, musste jedoch der Beschädigungen wegen umgegossen werden. Hierbei wurden die alten Inschriften erhalten.
3. Glocke in gis ; Rund 200 Jahre später, im Jahre 1781, erwarb die hiesige Pfarre die auf den Namen “Erlöser” getaufte Glocke. Sie hatte einen Durchmesser von 98 cm. Nach dem II. Weltkrieg fand man sie geborsten in den Trümmern der Kirche. Sie war die einzige in der Heimat verbliebene Glocke. Größere Einschlaglöcher und verschiedene Risse erforderten einen Umguß.
Zwei Schriftkränze, je einer am oberen und unteren Rand, zierten die Erlöserglocke und geben folgende Auskunft: GEORGIUS LUDOVICUS LIBER BARS DE COUTENHOVEN IN HAC DINASTA DOMINUS, ET DOMINA SOPHIA DE HATZFELS, CONJUGES”. (“Georg Ludwig Freiherr von Coudenhoven, Herr der Herrschaft, und seine Gemahlin Sophie von Hazfels, Herrin” – ergänze: von Setterich).
Am unteren Rand befindet sich vorne eine Kreuzigungsgruppe; darunter steht: “WILLIBRORDUS STOCKI VAN SAARBURG HAT MICH GEGOSSEN ANNO DOMINI 1781”. (“Willibrord Stocki von Saarburg hat mich gegossen im Jahre 1781”). Rückseitig, sehr klein, befindet sich ein Andreas; darunter steht in zwei Reihen: “J. CASPARUS RICK, P.T. PASTOR LOCI. S. APOSTOLUS ANDREAS PATRONUS NOSTRAE ECLESIAE.” (“J. Caspar Rick zur Zeit Ortspfarrer – Apostel Sankt Andreas, Patron unserer Kirche”). Auf dem Mantel befindet sich ein Rokkokomedaillon mit Glocke, ein Kanonenrohr und die Umschrift: “URBANUS MABILOT VON SAARBURG HAT MICH GEGOSSEN”. Eigenartigerweise sind also zwei verschiedene Glockengießer genannt. Im Jahre 1893 erhielt die hiesige Pfarre noch eine vierte Glocke. Diese war auf den Namen “Maria” getauft. Von ihr sind weder Stifter, Gießer noch ihre Größe bekannt. Sie ist jedenfalls die Größte der Glocken gewesen. Sie wurde im Frühjahr 1944 aus dem Glockenstuhl geholt und war am Ende des Krieges bereits eingeschmolzen.
4. Glocke in fis : Diese ist neueren Datums und trägt die Inschrift: “COMPANA IN HONOREM B.M.V. PRIMUM FACTA 1893 BELLO PERDITA 1942 DONO ITERUM FORMATA 1959 IN MEMORIA THEODORI LOOGEN ET MARIAE BUSE GLOCKENGIESSEREI MONASTERIUM, MÜNSTER I.W. OPUS 1142”). (“Glocke zu Ehren der seligen Jungfrau Maria, zuerst 1893 angefertigt, im Krieg verlorengegangen 1942, wiederum gegossen 1959 zum Gedenken an Theodor Loogen und Maria Buse”).
Das Läuten der Glocken erfolgte bis 1944 mit Seilen. Hier halfen dem Küster neben Jungen aus der Nachbarschaft (Eckers, Lenzen) gelegentlich auch Messdiener beim einmaligen Läuten eine Viertelstunde vor den Werktagsmessen. Bei Sonntagsmessen läutete eine halbe Stunde vorher eine Glocke, eine Viertelstunde vor Messbeginn zwei Glocken, vor dem Hochamt drei Glocken. Es galt, teils zu zweit, kräftig an den Seilen zu ziehen, um die Glocken in Bewegung zu setzen. Zum Ende des Läutens ließen sich die Jungen gerne am Seil hängend auf- und abschwingen, um die Glocke schneller zum Stillstand zu bringen. Die Glocken wurden ebenfalls zur Begrüßung von Kirchengästen geläutet, wie z.B. beim Besuch des Bischofs oder der Kevelaer-Pilger aus Eupen. Bei der Wandlung während der Messe zog der Küster oder ein geübter Messdiener an einem Seil neben der Orgel die Glocke so, das zweimal je drei Schläge der Glocke ertönten. Von Gründonnerstag bis Karsamstag verstummen die Glocken. Mit dem Verstummen der Glocken soll bedeutet werden, dass mit dem Leiden und Sterben Christi aller Wohlklang der Welt erlosch. Man sagte früher den Kindern, die nach dem Geläut fragten, die Glocken seien nach Rom geflogen und hätten sich dort auf dem Petersplatz versammelt. Ostersonntag wären sie wieder zurück, um mit großem Läuten freudig von der Auferstehung Christi zu künden. Am Samstagnachmittag vor großen Kirchenfesten wie Ostern, Weißer Sonntag, Pfingsten oder dem Fest des Pfarrpatrons wurde gelegentlich der anstehende Sonntag mit “Beiern” festlich eingestimmt. Hierzu zog man die Klöppel mit Seilen auf Spannung bis knapp vor den Anschlag am Glockenrand. Nun konnte durch abwechselndes Zupfen an den Seilen alte Weisen möglichst melodisch erklingen zu lassen. Die letzten Setterich “Beiermänner”, die jeweils zu zweit den Glockenturm bestiegen, waren in den 70er und 80er Jahren Peter Schaaf, Sepp Hammel, Heinrich Eckers und Günter Gillessen. Von Wilhelm Freialdenhoven aus der Anton-Klein-Straße wird berichtet, dass er um 1930 auf dem Rücken liegend mit beiden Händen u. Füßen an vier Glocken gleichzeitig beierte.
Erhalten gebliebenes Inventar der Vorgängerkirchen
Eine hölzerne Marienfigur, eine neugotische Schnitzarbeit aus dem 19. Jahrhundert. In früheren Jahren wurde sie in Prozessionen auf einem von vier Personen zu tragenden Gestell mitgeführt. Sie hat ihren Platz in der St. Andreas Kirche neben dem Hochaltar.
Eine neugotische Monstranz, die 1945 leicht beschädigt aus den Trümmern der Kirche geborgen und 1950 sowie noch einmal 1989 restauriert wurde. Das Reliquiar des Apostels Andreas, des Namenspatrons der Settericher Pfarrkirche. Das Reliquiar des Simon Stock (vgl. Bericht “Notkirche”) Zwei alte Ciborien (gedeckter Kelch zur Aufbewahrung der geweihten Hostie), eines davon neuromanisch. Ein neuromanischer Meßkelch, ebenfalls 1989 restauriert. Die Inschrift auf seiner Unterseite lautet: “Wilhelmus Schiedges Antonio Harst d. d. ad. majorem Dei gloriam memento nostri in oratione tua. M.-Gladbach d. II. m. Martii 1912” (Übersetzung: “Wilhelm Schiedges und Anton Harst, Diener zur höheren Ehre Gottes – gedenke unser in deinem Gebet. Mönchengladbach, den 2. März 1912”). Es handelt sich um den Primizkelch des aus Setterich (Burg Setterich, zuletzt wohnhaft “An der Burg 8”) gebürtigen Priesters Anton Harst, der 1912 im Kölner Dom die Priesterweihe empfing.
Nach der Zerstörung des alten Pastorat, Hauptstraße 42, entstand an gleicher Stelle 1949/51 das neue Pastorat (Wohnhaus des Pfarrers und Pfarrbüro). Der Architekt, Leo Schöngen, gestaltete in den folgenden Jahren auch das Jugendheim als Erweiterungsbau. Die beiden Häuser wurden als Doppelbau unter einem Walmdach errichtet. Im Jugendheim war zeitweilig auch die Pfarrbücherei untergebracht. Trotz Umbauten stellten sich die Räumlichkeiten zunehmend als ungünstig in Lage und Zuschnitt sowie insgesamt als zu klein dar. Das Gebäude wurde daher veräußert und steht heute in privater Nutzung.
Ein Neubau des Pfarrzentrums wurde nach langjähriger Planung errichtet. Das neue Pfarrzentrum (An der Burg) befindet sich seit 1998 zwischen der Marienkapelle und dem Altenheim. Das Pfarrzentrum beherbergt Pfarrhaus, Pfarrbüro, Pfarrheim, Jugendheim und Bücherei.
Seit 1973 gehört die Pfarrgemeinde St. Andreas zum Dekanat Baesweiler. Die Seelenzahl beträgt heute ca. 3500.
Der Kreuzweg, Drucke auf Leinen des Malers Luigi Morgari (1857–1935), der bereits die Notkirche schmückte, wurde 2005, nach vielen Jahren der Lagerung im Keller des Pfarrhauses, dem Geschichtsverein Setterich übergeben. Auf Initiative des Geschichtsvereins wurde der Kreuzweg restauriert und am Palmsonntag 2006 der Kirchengemeinde St. Andreas Setterich wieder als Leihgabe, zum Schmuck der Pfarrkirche, zur Verfügung gestellt.
Im Rahmen der Renovierung der Kirche St. Andreas im Jahre 2011 wurde der Kreuzweg seitens des Kirchenvorstandes abgehängt und befindet sich wieder im Besitz des Geschichtsvereins.
Siehe hierzu: Mitteilungsblatt Nr 45–2011‑4. Quartal
Im Jahr 2007 erschien die Biografie über Pastor Joseph Stegers („Ein Priesterleben im 20. Jahrhundert“), die von Herrn Ernst Hönings verfasst und vom Geschichtsverein Setterich herausgegeben wurde. Dieses 295-seitige Werk mit 94 Abbildungen beinhaltet nicht nur die Lebensgeschichte von Pastor Joseph Stegers, sondern auch die Historie der Pfarre St. Andreas Setterich.
Die notwendige Sanierung der aus dem Jahr 1971 stammenden Orgel in der Pfarrkirche St. Andreas kann demnächst dank der Spendenbereitschaft der Settericher Bürger durchgeführt werden.
Pfarrer der kath. Kirche
Auf dieser Seite werden Pfarrer/Pastöre/Kapläne/Diakone/Hilfsgeistliche mit einem kurzen Abriss beschrieben.
- Joseph Stegers
Priesterweihe 07.03.1936
Pfarrverweser von Setterich von 25.07.1946
Pastor von Setterich von 02.12.1946
Dechant des Dekanats Baesweiler 1973 – 1978
Pastor i.R. 01.10.1978
Subsidiar Januar 1981 bis Oktober 1992
21.09.1982 Ehrenbürger der Stadt Baesweiler
25.04.1992 Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland
geb. 02.10.1912
gest. 01.08.2000
- Dietmar Heckenbach
Priesterweihe 02.07.1953
Pfarrer in Setterich von 01.03.1981 bis 31.07.1994
Pfarrverweser
geb. 30.01.1927
gest. 14.08.2011
- Burkhard Strerath
Pfarrer in Setterich von 29.10.1995 bis 18.05.2003
- Werner Fölsing
Pfarrer in Setterich von 15.06.2003 bis 31.07.2004, Priesterlicher Mitarbeiter
- Franz-Joseph Gasten
Pfarrer in Setterich von 10.10.2004 bis 31.12.2006
geb. 22.12.1953
gest. 31.01.2013
- Hermann Küppers
Pfarrer in Setterich von 25.08.2007 bis 28.02.2011
- Burkhard Kroh
Pfarrer in Setterich von 25.08.2007 bis 28.02.2011
- Ferdi Bruckes
Pfarrer in Setterich seit 13.03.2011 bis 31.12.2012
ab 01.01.2013 Pfarrer St. Marien
gest. 06.06.2018
- Hans-Peter Jeandrée
Pfarrvikar in Baesweiler seit 01.05.2012 (Domkapitular Pfarrer)
- Udo Haak
Diakon in Setterich seit 01.08.2008 ab 01.01.2013 Diakon in St. Marien bis 31.05.2017
- Achim Voiss
Diakon in St. Marien seit September 2017
- Hanokarl Weishaupt
“Pfarradministrator” aus Eschweiler seit August 2018