Inhaltsverzeichnis
Die Zeit von 1100 – 1387
Die frühen Settericher Herren
Wesentliche Eckpunkte der Großfamilie von Frenz
Setterich bildete innerhalb des Herzogtums Jülich eine Unterherrschaft mit eigenem Burghaus. Seine Bewohner nannten sich Edelherren von Setterich. Deren Familiengeschichte wurde uns bis in die kleinsten Verästelungen aufgezeichnet von Kurt Faßbinder in dem 1975 erschienenen Heft der “Baesweiler Heimatblätter”. Dort heißt es:
“Die Edelherren von Setterich waren eine Seitenlinie der Herren von Stolberg. Die Edelherren von Stolberg-Frenz-Setterich waren ebenfalls Besitzer der Stolberger Burg.”
Nach heutigem Stand, muß man sagen, dass diese Großfamilie auf Wilhelm I. von Frenz (1100–1151) zurückgeht. Die Herren von Frenz waren im Besitz von Frenz, Stolberg, Laufenburg bei Langerwehe, und Alsdorf. Wie sie in den Besitz von Setterich kamen ist nicht klar. Noch 1119 war dies die Herren von Mühlsfort (siehe erste Erwähnung Setterichs). Eine Einheiratung wie in der untenstehenden Darstellung ist eine Möglichkeit.

Die Familie von Frenz stammt aus dem Hause des Grafen Walram von Arlon, dem Grafen von Limburg.
Das Frenzer Wappen ist dem Limburger Wappen nachempfunden. Wobei die Steine und der Turnierkragen je nach Seitenzweig zugefügt wurde. Der Limburger Löwe ist Rot auf silbernem Grund.
Die Blasonierung des Frenzer Wappens ist nicht belegt. Allerdings wird in Darstellungen gerne die umgekehrte Farbgebung gewählt.
Bei den “Mule von Louvenberg”, der Alsdorfer Zweig mit Ursprung auf der Laufenburg, fehlt der Turnierkragen.

“Im Jahre 1287 erscheint urkundlich Wilhelmus, dominus de Stoylburch, miles (Wilhelm, Herr von Stolberg, Ritter), er war Sohn des Wirich, Edelherrn von Frenz und der Sophia, Edelfrau von Hückeswagen, als Besitzer der Herrschaft Setterich.”
Wilhelm war in zweiter Ehe mit Mechthilde von Reifferscheid verheiratet. Nach dem Tode ihres Mannes gestattete sie,
“dass die Güter, welche ihre Schwester Hedwig von Reifferscheid, Nonne zu Burtscheid, für ihr Kloster gekauft hatte und die als Manngut zu ihrer Herrschaft im Dorfe Setterich gehört hatten, aus dem Lehnsverband entlassen wurden.”
Dies geschah zu Gunsten der Abtei Burtscheid in Hinblick auf ihr Seelenheil, das ihres verstorbenen Gatten und ihres Sohnes Wirich von Stolberg. Ihr Siegel, welches der Urkunde anhängt, zeigt eine weibliche Figur, zwei Schilde haltend. Der eine enthält das Reifferscheidsche Wappen – ein Herzschildchen‑, der andere einen aufgerichteten Löwen von Längsschindeln begleitet – Stolberg-Setterich.
Ihr Sohn ‘Wiricus de Stoilburg’ filius nobilis viri, domini de Stoilburg (Wiricus von Stolberg, Sohn edlen Mannes, Herr von Stolberg), gibt in einer Transfixurkunde seine Zustimmung. Es siegeln, da Wirich kein eigenes Siegel hat, außer den Schöffen von Setterich, noch Johann, Pastor zu Setterich, und Johann, Kaplan zu Stolberg.
Wirich scheint kinderlos gestorben zu sein, seine Schwester Hedwig wurde Erbin zu Setterich. In erster Ehe heiratete sie den Ritter Arnold von Gymnich zu Heppendorf. Die Eheleute Gymnich-Stolberg schenken 1319 der Abtei Burtscheid einen Wald im Herzogtum Limburg. Die Schenkungsurkunde wurde von ihrem Richter und ihren Schöffen zu Setterich besiegelt. Arnold
von Gymnich muss bereits vor 1324 verstorben sein, denn in diesem Jahr wird Arnold, Edelherr von Randerath, als zweiter Mann der Hadewig (Hedwig) urkundlich erwähnt, er trägt das Eigentum des Gerichtes und Dorfes Setterich dem Grafen von Jülich zum Lehen auf.”
Die Ehe des Arnold von Randerath und der Hadewig blieb kinderlos. So fiel die Herrschaft Setterich an Seitenverwandte aus dem Frenz-Stolbergischen Edelherrengeschlecht zurück.
In den beiden Jahren 1373 und 1375 siegelt Ritter Johann Mul von Lovenberg genannt von Setterich mit einem Löwen; der Helm ist mit einem Hut bedeckt, auf welchem ein Löwe vor einer Schilfstaude sitzt. Ritter Johann ist der zweite Sohn des Ritters Harper Mul von Lovenberg, dem Herrn von Alsdorf.
Ritter Johann von Setterich hat mit Elisabeth von Pallandt wahrscheinlich 3 Töchter:
- Nesa (Agnes) von Setterich heiratet Cuno von Reuschenberg
- Hadewegis von Setterich. Dieser Name ist überliefert aber nirgendwo wiederzufinden.
- Elisabeth von Setterich erbt die Laufenburg und man findet Sie in der Geschichte der Burg Eicks wieder.

Im Jahre 1401 soll die Witwe Kuno´s von Reuschenberg mit dem Löwen, begleitet von Längsschindeln gesiegelt haben.
Laut einer Aufstellung über die Mule von Louvenberg zu Alsdorf siegelt aber nicht die Nesa von Setterich, sondern ihr Schwager, Hilger von Louvenberg, Ritter und Herr zu Alsdorf.
“Am 3.4.1401 besiegelt er eine Urkunde der Nesa v.Setterich, Wwe. des Coen v. Reuschenberg. Das Siegel zeigt den Löwen und die Steine.” Archiv Cuylenburg. Urk. 280
Am 14.11.1404 besiegelt er eine Urk. der Nesa von Setterich zusammen mit Wilh.v.Harff. /l.c.Urk.317/0370:
Heren en graven van Culemborg Inventaris 4. Regesten 4.2.05. 401–500
favoriet Plaats een aantekening Delen Reageren 423
Nesa van Ruysschenbergh, dochter van wijlen heer Johan van Setterich, ridder, en Johan, zoon van haar en haar overleden man Cone van Ruysschenbergh, erkennen, met toestemming van hun dochters respect, zusters Grietgyn en Aleid, verkocht te hebben aan heer Werner van Palant, heer zu Breydenbent, 3 hoeven land, behoorende tot den vroonhof te Setterich.
Datering: 1401 April 3 [zo dem Hogetzyde Paysschen]
Oorspr. (Inv. no. 7683), met de zegels van de oorkonders en van Johan en Willem van Harve, gebroeders, en heer Hilger van Louvenbergh, heer zu Ailstorp, de laatste drie geschonden.
Die Schlacht bei Baesweiler
22.August 1371
Eine große Ritterschlacht, zwischen Setterich und Baesweiler
22. August 1371. Direkt vor den „Toren“ Setterichs findet eine europaweit entscheidende Ritterschlacht statt und Setterich hält sich raus?
Der Herr von Setterich igelt sich auf seiner Burg ein und verbietet selbst den Jülicher Reitern der Durchzug über sein Gebiet?
Ich weiß nicht, ob es wirklich so war. Jedoch möglich ist dies.
Die Schlacht bei Baesweiler fand am 22. August 1371 in der Nähe von Baesweiler statt. Über die Vorgeschichte und Beteiligten dieser Schlacht findet man reichlich Informationen auf
https://de.wikipedia.org/wiki/Schlacht_bei_Baesweiler oder
https://www.rheinische-geschichte.lvr.de/Epochen-und-Themen des LVR
Unser Nachbargeschichtsverein Baesweiler hat hierüber auch einen Lesenswerten Bericht auf seiner Webseite
https://www.geschichtsverein-baesweiler.de/stadtgeschichte/500-bis-1500
Hier geht Klaus Peschke auf Literatur, Ort der Schlacht und Beteiligung an der Schlacht ein. Ich könnte dies nicht besser Beschreiben und verweise deshalb auf obenstehenden Link.
Bei der Beteiligung der Ortsnahen Ritter glaube ich etwas zufügen zu müssen.
Herr Peschke schreibt:
„Für Baesweiler und deren Ortsteile sind zu der Zeit um 1371 keine Rittergeschlechter bekannt, die hier ihren Stammsitz hatten. Allerdings sind die Ländereien der Baesweiler Burg ein Lehen des Herzogs von Jülich. Der Inhaber des Lehens wäre demnach im Gefolge des Jülicher zu suchen. Gleiches gilt für die Lehensinhaber der Settericher Ländereien.“
Dies sehe ich etwas anders.
Von 1330 – 1384 war Johann von Setterich Herr der Unterherrschaft Setterich. Johann von Setterich war der zweitgeborene Sohn des Harper Muel von Lovenberg, Herr von Alsdorf.
Er erbte die Herrschaft Setterich, nachdem der Stolberger Zweig der Frenzer Großfamilie im Mannesstamm ausstarb.
Als Herr einer Unterherrschaft hatte er nun zahlreiche Privilegien. So konnte er seinem Landesherrn die Gefolgschaft in einer Fehde und auch den Durchzug einer Streitmacht verweigern. Wie er sich nun in dieser Ritterschlacht verhielt, ist nicht bekannt. Aber er hätte, quasi gegen seinen Bruder Hilger von Lovenberg, Herr von Alsdorf zu Felde ziehen müssen.
Ob er nun dabei war oder nicht. Sowohl er als auch sein Bruder Hilger haben die Schlacht bei Baesweiler überlebt. Auch die Familienbande sind nicht ganz zersprungen. Hiervon zeugen auch Urkunden und Siegel. Dies ist Teilweise auf der der Seite der Herren von Settterich zu sehen.
Franz-Josef Römgens